Der Verlobungsweg ...
Die FDP kümmert sich unter verschiedenen Aspekten um das Thema ‚Wald‘. Hierzu zählen Wald und Forstwirtschaft, Jagd, Landschaftsschutz, Naturschutz, um nur einige Gebiet zu nennen, ebenso wie die Funktion als Erholungswald, also auch freizeitlicher Nutzung mit vielen Aspekten.
Die FDP bemüht sich um eine ehrliche Abwägung der unterschiedlichen Interessenlagen. So hat beispielsweise in einem als ‚Märchenwald‘ deklarierten Gebiet der Naturschutz einen höheren Stellenwert als in einem Wirtschaftswald. Wir halten eine nachhaltige Bewirtschaftung für sinnvoll und erforderlich. Dazu gehören Anpflanzungen und Pflege ebenso wie Holzernte und Vermarktung. Schließlich wollen wir alle dauerhaft einen wertvollen artenreichen Wald haben. Andererseits wollen wir auch Holz und Holzprodukte nutzen. Das ist auch über lange Zeiträume so gehalten worden. Wir reden hier von Jahrhunderten. Es handelt sich somit über eine generationsübergreifende Bewirtschaftung. Unter genau diesen Bedingungen hat sich der Wald so entwickelt wie er sich nun hier im konkreten Fall darstellt. Das wollen wir auch fortgesetzt wissen. Die Annahme, dass allein der Erhalt des Bewuchses den Bestand erhalte, ist irrig. Auch der Einschlag gehört mit der Schaffung neuer Lichträume dazu. Das hier in Rede stehende Waldgebiet hinter dem sogenannten Verlobungsweg ist ein Wirtschaftswald, der wegen seiner ortsnahen Lage von vielen Besuchern frequentiert wird.
Gleichzeitig hat er wegen der Ortsrandlage eine besondere Erholungsfunktion. Deshalb nutzen wir Beratungs- und Informationsangebote aus verschiedenen Interessenlagern, die zum Teil konträr sind. Eine schwierige Aufgabe ist eine ausgewogenen Gewichtung der verschiedenen Interessen zu finden und verständlich zu machen, denn es wird sich immer jemand benachteiligt fühlen. Das erleben wir ja gerade sehr intensiv. Es ist auch für uns schwierig zwischen immer neuen Argumenten und Scheinargumenten zu unterscheiden. Auch die Entdeckung immer neuer Arten ist nur ein relativ gewichtiges Argument und z.T. eben auch eine Folge der erhöhten Beobachtungsintensität. Wichtig sind der FDP zwei Dinge, nämlich dass wir neben einer möglichst hohen Biodiversität einen Wald haben, den wir uns leisten können. Nach der ernüchternden schlechten Wirtschaftsbilanz der letzten Jahre war eine Umstrukturierung der Bewirtschaftung zwingend erforderlich. Darum hat sich die Stadt Einbeck um eine neue Bewirtschaftung gekümmert und sich mit Unterstützung der FDP für Herrn Fürchtenicht und das Forstamt Moringen entschieden. Wir haben keinen Grund, an dessen fachlicher Kompetenz zu zweifeln, zumal es ja auch Unterstützer seiner Maßnahmen gibt. Wir gehen davon aus, dass auch nach dem gezielten Holzeinschlag der Charakter des Waldes sich auf Dauer wenig ändert.
Wir möchten den Erhalt des Wirtschafts- und Erholungswaldes wie bisher gesichert sehen. Da viele von uns gerne Holz und Holzprodukte lieben, ist es nötig die heimische Holzverwertung mit Augenmaß zuzulassen, statt vor Ort zu blockieren und dafür das notwendige Holz zu importieren.
Nach Ansicht der FDP scheint das Thema von interessierter Seite zu stark emotionalisiert zu sein und das hilft der Sache leider nicht, stiftet aber Missgunst ohne ein Problem zu lösen.
Dr. Reinhard Binder